Hobbybrauer Stammtisch 06.10.2016

Moin Bierbrauer,

 

ich habe mich so langsam erholt vom sonntäglichen Biergenuss. Wir hatten aber auch einiges zu verkosten. Alle Achtung Hopfenhelden.

Dieses Mal bot uns Meier´s Lebenslust am Aegi eine Herberge. Vielen Dank für die Möglichkeit das Treffen der Stammesbrüder bei euch abzuhalten. Super vorbereitet und auch nett & freundlich begleitet.                                                     http://www.meiers-lebenslust.de/

 

Im Nachbarraum trafen sich zur selben Stunde ein paar andere Bier-Verrückte. Olli, von Onkel Ollis Kiosk, rührte kräftig die Werbetrommel für seine Idee einer Komunbrauerei in der Nordstadt. Vor vielen Interessierten, unter die wir uns auch mischten, sprach er von der Idee einer neuen Brauerei für Hannover bzw. für die Nordstadt. Es war längst nicht mehr nur eine Idee sondern die Sache war gut durchdacht und ausgeplant. Selbst der Standort ist schon vorhanden. Die Hobbybrauer hatten lediglich an der Pilotanlage zu meckern. Die soll nämlich nur 20 Liter schaffen. Für eine Verkostung mit anschließender Abstimmung, von ihm Genuss-Ausschuss genannt, sind 20 Liter wahrscheinlich zu wenig um mit einer großen Meute die Biere zu küren, die auf der großen Anlage gebraut werden sollen. Aber da es in seiner Vision sehr demokratisch zugehen wird ist da ja noch Luft nach oben ?

Ach ja, das geplante Sudhaus soll 5-10 hl groß werden. Das ist ordentlich.

                                              https://www.facebookcom/Nordstadtbrauerei/?pnref=story

 

Die Präsentation machte Lust auf Bier.

 

Zum Glück waren 16 Brauindianer ums Lagerfeuer versammelt und das PowWow konnte beginnen. Mit einem großen Knall stellte sich Ortwin vor. Der Kronkorken seines Schwarzweizen hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Zimmerdecke. Mächtig Dampf auf seinem „fiesen Weizen“ (O-Ton) mit 30% Röstmalz und Thymian. Erinnerte im Duft ein bissl an Pizza – nur leicht verbrannt ? Seine anderen Kreationen waren deutlich zahmer aber nicht weniger experimentierfreudig. Mit Hopfen (Tettnanger + Smaragd) aus dem eigenen Garten gab es zwei „Grünhopfen-Biere“ die richtig gut waren. Dazu gesellte sich noch eins mit Muskatnuss und ein DIPA das auch rund war. Schöner Einstieg.

 

René hatte seinen Hauptguss und Nachguss dabei. Für die „alle 14 Tage Dienstags inner Craft Bier Bar Truppe“ nix Neues aber für den einen oder anderen ein kleiner Schock. Der Hauptguss hatte einen Alkoholgehalt von 9,5 ‰ und war mit Vanille und Waldmeister veredelt. Eigentlich sollte der Trunk noch potenter werden aber die Hefe machte schlapp. Hier teilten sich die Geister in Bezug auf Bier oder nicht Bier, auf jeden Fall heftig.

Der Nachguss war dagegen eher ein Leichtgewicht. Mit 3,2 ‰ kam es sehr gut an und entwickelte durch das Stopfen mit Polaris, Citra und Simcoe schöne Aromen.

 

Ach Rainer, mit dir…….in seiner Tasche waren wieder mal etliche Variationen des flüssigen Goldes. Ein Saison mit Hüll Melon, ein Pale Ale das zwar sauer roch aber auf der Zunge ohne Fehler war und ein Hybrid aus Stout und einem hellen Ale. Darauf kam er nach einem „Abfüllunfall“ bei dem zwei unterschiedliche Fässer in ein gemeinsames gedrückt wurden. Das Resultat war lecker und darum wurde daraus ein Rezept. So geht das.

 

Der nächste Neuzugang war Gero. Auch er brachte mehrere Exemplare seiner Braukunst mit. Darunter ein Pale Ale „Yellow Chinook“, ein Bock „May be Bock“ und ein Smokey Brown Ale mit Namen „The Black Pearl“. Alle drei Flaschen hatten echt tolle Etiketten und der Inhalt war verdammt lecker. Das Brown Ale war mein Favorit, super soft im Mund und dann leichter Schinken im Abgang – passt.

 

Wolfgang hatte uns ein Münchner Dunkel mitgebracht das super trinkbar und sauber gebraut war. Ich mag den Stil. Gerade wenn es noch mehr Malz zu schmecken gibt wie beim Exemplar von Harri. Das war ne Malzbombe ohne süß zu sein – hmmmm.

Aus Münchner, Cara und Wienermalz holte er nur das Beste heraus und mit 6,3‰ hätte ich gern noch mehr probiert.

 

Yannick begeisterte auch wieder mit seinen Leckereien. Das „Green Tea“ hätte auch als Limo durchgehen können. 3,5 ‰, Orangenschale, Ingwer und Willamette Hopfen machten es zu einem extrem guten Durstlöscher. Sein Doppelbock hingegen braucht Zeit zum genießen. Eine feine Komposition von Röstaromen krabbelte langsam am Gaumen herunter und wurde von Jörg mit: „geht massiv ab“ kommentiert. Schön.

 

Ich selbst hab es endlich mal wieder geschafft Kostproben aus meiner Teufelsküche mitzubringen. Premiere in Sachen Gegendruckabfüllung. Danke an dieser Stelle an Kolja und Janina das meine Fässer bei euch eine temporäre Bleibe gefunden haben. Zum probieren gab es den „Way to Amarillo“ ein Weizen Pale Ale nur mit Amarillo gehopft, das „Saison d´Orange“ mit Orangenblütenhonig, Orangenschale und Pfefferkörnern, ein „Flanders Brown“ im Stile eines Flanders Red nur eben brauner, das „FuManShoo“ ein ordentlich herbes dafür schön trockenes IPA und den „Mexican Cake“ ein dickes Milkstout mit Kakaobohnen, Chillis und Vanille. Mir ham se geschmeckt ?

 

In diesem Sinne, lasst euch die kalte Jahreszeit mit ein paar ordentlichen „Winter Warmern“ schmecken, braut fleißig weiter und ich hoffe wir sehen uns noch einmal in diesem Jahr.

 

Bis dahin mit hopfenharzigen Grüßen

Christian

Hobbybrauer Stammtisch 19.06.2016

Tach Freunde des guten Hopfens,

 

letzten Sonntag trafen wir uns mal wieder im Brauhaus Ernst-August in Hannover.

Es war ne kleine Runde (neun Brauer) aber die Themen waren wie immer großes Kino.

Es ging um Diffusion aus der Sicht des Chemikers und was ein Landschaftsarchitekt dazu sagt, um geeignete Brau-Utensilien, die Höhe des Deister, Tee im Bier und über tolle Hopfen Zum Probieren gab es auch einiges. Thomas J. machte den Anfang mit seinem Nelson Ale. Ein Pale Ale als Single Hop auf der heißen Seite nur mit Nelson Sauvin und ordentlich gestopft mit den C´s Citra und Cascade. Schön fruchtig inner Nase und spielerisch auf der Zunge. Tolles Bier. Auch Lars (Braumeister im Brauhaus) bestätigte den gelungenen Sud. An dieser Stelle ein Dank ans Ernst-August für die Möglichkeit mit der „kleinen Horde“ einfallen zu dürfen und für die Bewirtung.

Zwei neue Gesichter am Stammtisch waren Till und Deniz die es nur im Doppelpack gibt 😉 Nach einigen Besuchen im Craft Beer Kontor hatte dieser schlimme Virus zwei neue Opfer gefunden. Das Ergebnis konnte verkostet werden. Ihr erstes Bier ever.

Ein Märzen mit fünf Malzsorten, Bobek, Hüll Melon, Taurus und Rakau Hopfen.

Wenn man vom metallischen Geschmack absieht ein sauberer, erster Trip ins Reich der Braukunst. Hätten die beiden den Sud nach dem Gären nicht mit Wasser verdünnt wäre auch der passende Körper für ein Märzen vorhanden. „Es hatte schon besser geschmeckt“, waren sich Till und Deniz einig. Glaub ich gern. Macht weiter Jungs.

Ein weiteres Duo vertrat Dennis vom 405er (die Höhe des Deister). Man konnte die Nähe zu seinem Braukumpel Sven bei jedem seiner Sätze spüren. Er sprach nur im Plural 😉

Die Kreationen weckten Interesse.

Ein Weizen Sud in drei Varianten. Eins mit nem Haufen Zitrusschale das zur Verwunderung mehr nach frischen Kräutern roch und sehr spritzig war, ein anderes mit Earl Grey Tee und eins mit nix weiter als Wasser, Malz und Hopfen.

Als der „Weizen Tee“ ein bissl wärmer wurde entfaltete sich ein sehr schöner Geruch im Glas den ich sehr angenehm aber schwer zu beschreiben fand. Da geht noch was.

Ein Stout hatte Dennis auch noch dabei, dem beim kochen Pflaumenmuss zugegeben wurde. Die Gewürze (Zimt und Nelke) und die Pflaume kamen schön durch aber waren nicht zu aufdringlich. Ne schöne Kombi – das Röstige vom Malz und die dezente Frucht. Das Gebräu erinnerte mich an mein Marmeladen-Wit das mal wieder gebraut werden muss. Letztlich vier super Biere eines kreativen Gespanns.

Zum Schluss holte Tino noch seinen Maibock ausm Kühlraum und verteilte ihn an alle die eine Flasche mit nach Hause nehmen wollten. Dankeschön. Den lass ich mir aufm Ska Festival kommendes WE schmecken 😉

 

Jut, dann habt ne schöne Ferien/Urlaubszeit und freut euch auf die nächsten Treffen in der zweiten Halbzeit des Jahres.

 

Bis bald

Christian