Stammtisch vom 26.11.2017

Genau eine Woche ist es nun her das wir uns endlich wieder zu einem großen Stammtisch getroffen haben. Etwa 20 HobbybrauerInnen konnten sich in der Craft Bier Bar breit machen. Denn anders als bei den zweiwöchigen Dienstagsstammtischen mussten wir uns dieses Mal die Bar nicht noch mit anderen Gästen teilen sondern hatten den gesamten Raum für uns.

 

Es dauerte auch nicht lange bis wir den kompletten Laden in Beschlag genommen hatten.
Nachdem alle da waren und jeder schonmal mindestens ein Hannöversch Pale Ale hatte, welches mit seiner süffigen Malzigkeit und leichtem Hopfenaroma einen netten Einstieg bildete, nahmen wir Platz um bei einer vom Hobbybrauer Hannover eV. organisierten Pils Blindverkostung unsere Geschmacksnerven auf die Probe zu stellen. Vielen Dank Lars vom Brauhaus Ernst August das du uns zur Vereinsgründung das Fass Pale Ale gestiftet hast.

 

Bei der Pilsverkostung traten 5 deutsche Pilsner verschiedener Brauereien gegeneinander an. Wir bewerteten die Biere nacheinander nach einem Punktesystem in den Kategorien: Aroma, Optik, Geschmack, Mundgefühl und Gesamteindruck, angelehnt an ein bjcp scoresheet.
Das Lineup bestand aus: Wicküler Pils, Gilde Pilsener, Original 5.0, Störtebeker Pils und Öttinger Pils.
Nachdem alle Biere bewertet wurden kam es zur Aufdeckung wobei es doch oft Überraschungen gab. Keine Überraschung ist jedoch dass das Pils der Störtebeker Brauerei von uns mit großem Abstand auf den ersten Platz kam.
Vielen Dank an dieser Stelle Thomas das du die Biere besorgt hast und dich um den Ausschank gekümmert hast, es waren immerhin mehr als 80 Gläser!

 

Nach der doch für einige Qualvollen Tortur mit „Industriebier“, gingen wir dazu über mitgebrachte selbstgebraute Biere zu trinken. Zum Glück hatte Joachim der zum ersten Mal dabei war genügend Pils mitgebracht sodass der Übergang äußerst geschmeidig war. Das Pils welches er mit seiner über 80 jährigen Schwiegermutter im Dekoktionsverfahren gebraut hat war gut vergoren, verhältnismäßig dunkel und eher ein malziger Vertreter des Stils. Danach kam von René ein äußerst interessantes Bier welches zur Hälfte mit Pilsner Malz und Lila Kartoffeln gebraut wurde. Um den fragen zuvor zu kommen. Nein! Es war leider nicht Lila, dafür war es erstaunlich dunkel, sehr leicht und frisch. Wüsste man nicht das soviel Kartoffel drin ist, würde man es wohl nicht merken.

 

Lila Kartoffeln waren aber nicht die einzigen ausgefallenen Zutaten an diesem Tag. Als nächstes kam nämlich „Rainers Wilde Mischung“, ein grandioses Bier mit selbstangebauten Dornfelder Trauben. Mit seinem tollen Traubenaroma, niedriger Bittere war es für mich eines der Highlights des Tages welches mit einem leichten Tannin und wuchtiger Saftigkeit überzeugen konnte. Einige der Brauer die zum ersten Mal da waren sind durch das Bierfest auf uns aufmerksam geworden. Vor Ort hat Rainer ja auch ein Bier gebraut welches wir zum ersten Mal probieren konnten. Das Bier welches angesichts der Umstände eher unter dem Motto „Resterampe“ lief ist allerdings recht gut geworden. Der mit Hyckory Chips versetzte Bock mit mehr als 8% und durch das lange kochen sehr hohen Bittere war sehr spannend und gut trinkbar.
An diesem Punkt waren wir wohl alle dankbar dass Dennis einen großen Haufen selbstgemachter Weisswürste mitgebracht hat. Auch Brezeln und gefühlte 20 Gläser süßen Senf wurden mitgebracht. Auch wenn ich leider die Leistung des Wurstkochers der Bar überschätzt habe waren die Würste sensationell . Vielen Dank dir, Dennis!

 

Gut gestärkt ging es dann weiter mit dem Ghost Wheat von René, ein mit der Hopfenmischung Fantasia gestopftes Weizen. Der Stopfhopfen war zwar dezent gab dem ganzen aber ein leichtes Steinfrucht Aroma. Dann dasselbe Bier allerdings mit Callista gestopft. Da merkte man deutlich den tollen Hopfen. Schön fruchtig und Trocken.
Aromatisch etwas komplizierter war dann das Buchweizen Ale mit Waldmeister und Vanille welches René vor über einem Jahr schonmal beim Stammtisch dabei hatte. Sehr Phenolisch und noch immer ziemlich intensiv.

 

Ein weiteres sehr mutiges Bier war das NEIPA von Ortwin mit verschiedenen selbstangebauten Nobelhopfen. Ein Experiment mit einer Stopfrate von mehr als 20 gr/L, leider ein ausgeprägter Hopburn. Aber noch nie habe ich das Lupillin so krass wahrgenommen wie hier. Ganz anders jedoch die Cider aus eigenen Äpfeln. Besonders der Cider aus 2014 mit genialem Tannin und perfekter Ballance war für mich ein weiteres Highlight des Tages.

 

Zu diesem Zeitpunkt verteilte sich die Gruppe ein wenig sodass ich vielleicht nicht alle Biere des Abends probiert habe. Es gelang mir jedoch noch ein Schluck von Ollis „Zombie Dust Pale Ale“ zu bekommen. Das gab es einmal in gestopft und ungestopft. Der Unterschied zwischen den beiden war erstaunlich gering, in jedem Fall hat das noch etwas junge Pale Ale potential zu einer leckeren Aromabombe. Auch Gero der später dazugestossen ist hatte etwas mitgebracht. Nämlich ein Imperial Citra Pils welches gemeinsam mit Thomas gebraut wurde. Ein tolles leuchtendes Strohgelb, eindeutig untergärig aber ein super Citra Aroma und im Geschmack auch sehr schön fruchtig.

 

So langsam lichteten sich die Reihen doch die Craft Bier Bar bot noch so viel Auswahl an Bieren welche noch probiert werden konnten. So war der harte Kern noch bis 23:00 am Tresen.
Vielen Dank allen die da waren und allen die mitgeholfen haben, danke auch an Michaela für die wunderschönen Bilder. Auch ein Riesen Dank an Michael Solms dass wir an dem Tag in die Bar durften.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten großen Stammtisch.

Allzeit gut Sud!

Yannick

Einladung zum ‚großen Stammtisch‘ am 26.11.2017

Liebe Hobbybrauer,
es ist wieder soweit! Wir laden hiermit zu nächsten großen Stammtisch ein! Jeder, der am Bierbrauen interessiert ist und / oder bereits braut ist, ist herzlich willkommen! Am Sonntag dem 26.11.2017 treffen wir uns ab 16:00 Uhr in der Craft Bier Bar am Ballhof in Hannover, die extra für uns Ihre Pforten öffnet. Für den Termin wird von uns eine Pils-Blindverkostung vorbereitet. Wollen wir doch mal sehen, was es mit dem Begriff ‚Einheitspils‘ auf sich hat!
Wir freuen uns auf Deinen Besuch!

Gründungsversammlung vom 22.10.2017

Moin Braumeister,

letzten Sonntag gab es ein Treffen der besonderen Art.

Die Metamorphose ist vollendet und aus dem „1. Hannöverscher Hobbybrauerstammtisch“ wurde der Verein „Hobbybrauer Hannover“. Es waren 11 Gründungsmitglieder anwesend. Darunter so alte Brauhasen wie Rainer und Lars. Die Idee einen Verein zu gründen lag ja schon länger in der Luft. So richtig Fahrt wurde aber erst nach dem Bierfest an der Marktkirche aufgenommen. Während, aber auch außerhalb des kleinen Stammtisch am Dienstag wurde fleißig geplant und besprochen wie dieser Verein aufgebaut sein sollte, welche Ziele er verfolgen könnte und warum überhaupt.

Die Vorteile sind recht klar. Wir haben Kapital für die nächsten Bierfeste, können diese im Vorfeld wie auch im nach hinein (Finanzamt & Co.) besser organisieren, können Sammelbestellungen von Material und Rohstoffen besser koordinieren und schaffen eventuell eine Gemeinschaftsbrauanlage an um größere Mengen Bier herzustellen. Wie, ob und was dafür noch getan werden muss wird euch auf jeden Fall mitgeteilt. Auch wie ihr Mitglied werden könnt erfahrt ihr in den nächsten Tagen.

 

Is jetzt also nich mehr ganz Punkrock aber mehr oder weniger ein notwendiger Schritt nach vorn.

 

Ich hoffe, ihr springt mit in die Sudpfanne und wir bringen unseren Verein gemeinsam nach vorn. Eigentlich kann jeder nur gewinnen. Entschuldigt bitte, dass ich euch nicht eher zu dem Thema abgeholt und einfach mal die Frage in den (Kühl)Raum gestellt habe: „Wer ist denn für die Gründung eines Vereins?“.

Zu spät 😉

Für mich hat sich in den letzten Monaten einiges verändert. Viel Energie ist in den Ausbau vom Haus geflossen und das Windeln wechseln vom zukünftigen Braupartner nimmt einen großen Raum ein. Aus diesem Grund ist die Zeit als „Wimpelträger“ für mich vorbei. Die Ämter des Vorstandes brauchen einiges an Aufwand und Hingabe. Dem kann und will ich in nächster Zukunft nicht nachkommen. Es hat mir super viel Spaß gemacht so viele Gleichverrückte kennen zu lernen und den Bierhorizont von vielen Unwissenden zu erweitern.

Ich wünsche Yannick, als ersten Vorsitzenden, viel Erfolg beim Aufbau des Vereins und bin mir sicher, dass wir noch einiges erleben werden. Freu mich drauf.

 

Gut Sud

Christian

Bierfest Hannover Pfingsten 2017

Moin Hopfenhelden,

 

WOW – was für ein Pfingstwochenende 2017.

Wir waren auf dem Bierfest an der Marktkirche in Hannover und es war ein voller Erfolg.

Aber fangen wir langsam an.

Beim letzten kleinen Stammtisch in der Craft Bier Bar am 23.05. füllten wir die Liste mit den „To do´s“ für das Bierfest. Unser erstes Mal. Michael hatte uns schon im vergangenen Jahr diese Möglichkeit angeboten aber vor einem Jahr haben wir es aus verschiedensten Gründen nicht geschafft.

Jetzt war unsere Zeit gekommen uns auf so einem großen Event zu zeigen. Aus anfangs zwei Punkten auf der Liste wurden erschreckender Weise sehr schnell, sehr viel mehr.

Tresen, Licht, Zapfanlagen, wieviele Sorten Bier werden mit einem Mal ausgeschenkt, Wechselgeld, wer ist anwesend und und und…

Bei leckeren Bieren wurde beschlossen eine Internet Seite aufzubauen, das neue Logo zu verwenden und auf dem Fest in einheitlicher Garderobe zu erscheinen. Nur ein paar Tage später brachte Dennis den Stammtisch ins Netz. Mit neuem Logo. Super Job, Dennis.

Rainer nahm die ganze Arbeit mit dem Zoll und dem Finanzamt auf sich und meldete für´s Bierfest ein Gewerbe an. Das ermöglichte uns den Verkauf unserer Schätze. Vielenvielen Dank, Rainer.

Jetzt wurde es also ernst.

Der Aufbau begann am Freitag um 12:00 Uhr. Am Vorabend holte ich mit Rainer zwei Tresen, eine Spüle mit Spülboy und nen großen Schirm vom Hotel Hennies ab. Auch dafür ein Dank an Cord und seinen Chef.

Das wurde erstmal am Stand 33, unser Stand 😉 ausgeladen und weiter ging es zu Yannick ins Verbindungshaus. Dort wartete der „Keggerator“, viele Fässer Bier, einige Kisten voller Flaschen, Tische und allerlei Zeug was man halt so benötigt um so ein Fest zu überstehen und sogar ein Bier dort zu brauen. Es war toll auf Yannicks Erfahrungen von vorherigen Bierfesten bauen zu können. Dickes, fettes MERCI.

Als dann alles an der Marktkirche war ging der eigentliche Aufbau erst los. Wo stehen die Tresen, wo die Kühlschränke usw. Letztlich haben wir beide Tresen nach vorn zu einer 4 Meter langen Bierplattform ausgerichtet, die Zapfanlage mit zwei Hähnen darauf und dahinter den „Keggerator“ für 4 NC Kegs.

Das Braugestell stand zur linken Seite und hinten konnten die Gläser gespült werden.

Mit etwas Deko machte unser Stand auch einen nicht mehr ganz so „trashigen“ Eindruck. Durch das Logo-Poster von Holo (Dankeschön), einer Lichterkette und einem großen Banner sah es sogar ein klein wenig Professionell aus 😉

Ich verabschiedete mich dann ins Bett (scheiß Nachtschicht 😉 ) und die Jungs stiegen in den Ring.

Es wurde ein schöner Freitagabend mit interessiertem Publikum die unsere Kreationen zu schätzen wussten.

Rainer, Dennis, Yannick, Dietmar und Gero hatten alles im Griff. Und so verwunderte es nicht wenn man unter den Besuchern Sätze wie diesen hörte: „Lasst uns Mal zur Hobbybrauerei!“.

Am Samstag ging es um 14:00 Uhr wieder los. Jetzt auch mit mir. Noch müde aber aufgeregt wie vor ner Klassenfahrt. 😉 Carsten, Thomas und Jörg waren neben Rainer, Gero und Yannick auch mit dabei. Nachdem das Wetter am Freitag glänzte waren die Vorhersagen für Samstag eher trübe. Aber die Götter waren auf unserer Seite und ließen die Sturzbäche an anderer Stelle vom Himmel schießen. Die ersten Stunden verliefen ruhig aber stetig. Man konnte sehr viel Auskunft über unsere Biere und den Herstellungsprozess geben oder auch mal bei den Nachbarn über den Tresen schauen.

Leider ging das Schaubrauen in dem ganzen Gewimmel unter. Erst als das Hopfenkochen begann und Dampfschwaden mit Malz und Hopfengeruch unseren Stand verließen guckten einige doch total fasziniert um die Ecke. „Wann das Bier denn fertig sei?“, brachte uns des Öfteren zum Schmunzeln.

Wir sollten das Brauen beim nächsten Mal auslagern, vor oder neben den Pavillon?! Sonst ist die Zeit und der Aufwand zu schade. Dennoch – für die, die es gesehen haben war es eine Attraktion.

Die Logistik mit neuen Bieren klappte, dank des kurzen Weges zur Craft Bier Bar, auch wunderbar. Immer wenn sich ein Fass dem Ende neigte wurde ein neues aus der Kühlung geholt. Super.

Es freut mich zu sehen, dass die Hannoveraner so langsam auf den Geschmack kommen und Neuem gegenüber aufgeschlossen sind. Biere wie das Braggot aus Martfeld, eine Ume-Pflaumen-Gose, oder das Lemongras-Lager waren neben den „alltäglichen“ Stilen wie Weizen, Pale Ale und Pils sehr gefragt.

Klar, es gab sie schon noch – die Menschen am Tresen die ein Helles oder Dunkles wollten ohne vorher überhaupt einen Blick auf unser reichhaltiges Biermenü geworfen zu haben. Den einen oder anderen von ihnen haben wir dennoch missionieren können und gezeigt was Bier sein kann. Und das auch noch aus Mutti´s Waschküche 😉

Ich denke schon, dass wir uns sehr gut präsentiert haben und man unsere Passion zum Gerstensaft schmecken konnte.

Der Sonntag lief dann ganz entspannt und fast alles was unsere Braukessel hergaben wurde leer getrunken. Insgesamt sind ca. 300 Liter über den Tresen gegangen. Männer – das ist doch Hammer oder?

Wie das so ist mit dem ersten Mal – man lernt dazu 😉

Das Thema Klein- bzw. Wechselgeld haben wir total unterschätzt und auch der Aufwand beim Auf- und Abbau ist nicht unerheblich. An dieser Stelle nochmal ein herzliches DANKESCHÖN an alle helfenden Hände, mitdenkenden Köpfe und Fahrer. Ohne euch hätten wir das so nicht hinbekommen.

Danke Michael für die Möglichkeit unseren Horizont zu erweitern und das Bierfest in Hannover zu bereichern. Einer Wiederholung würde nichts dagegen sprechen 😉

 

p.s. Es ist ein großer Schluck in unsere Kasse gespült worden. Wir werden also bei den nächsten Treffen Ideen sammeln was wir damit anstellen werden. Ein schöner Gedanke wurde schon geäußert – eine gemeinsame Brauanlage. Wie ich gestern vernommen habe wäre eine Lokalität für unsere Anlage schon in Aussicht. Der kleine Raum im Craft Beer Kontor steht leer, seit dem Kolja dort seine Zelte abgebaut hat.

Ich bin gespannt…

 

Bis bald bei nem Bier

Christian