Stammtisch 09.10.2016

Moin Bierbrauer,

 

ich habe mich so langsam erholt vom sonntäglichen Biergenuss. Wir hatten aber auch einiges zu verkosten. Alle Achtung Hopfenhelden.

Dieses Mal bot uns Meier´s Lebenslust am Aegi eine Herberge. Vielen Dank für die Möglichkeit das Treffen der Stammesbrüder bei euch abzuhalten. Super vorbereitet und auch nett & freundlich begleitet.                                                     http://www.meiers-lebenslust.de/

 

Im Nachbarraum trafen sich zur selben Stunde ein paar andere Bier-Verrückte. Olli, von Onkel Ollis Kiosk, rührte kräftig die Werbetrommel für seine Idee einer Komunbrauerei in der Nordstadt. Vor vielen Interessierten, unter die wir uns auch mischten, sprach er von der Idee einer neuen Brauerei für Hannover bzw. für die Nordstadt. Es war längst nicht mehr nur eine Idee sondern die Sache war gut durchdacht und ausgeplant. Selbst der Standort ist schon vorhanden. Die Hobbybrauer hatten lediglich an der Pilotanlage zu meckern. Die soll nämlich nur 20 Liter schaffen. Für eine Verkostung mit anschließender Abstimmung, von ihm Genuss-Ausschuss genannt, sind 20 Liter wahrscheinlich zu wenig um mit einer großen Meute die Biere zu küren, die auf der großen Anlage gebraut werden sollen. Aber da es in seiner Vision sehr demokratisch zugehen wird ist da ja noch Luft nach oben 😉

Ach ja, das geplante Sudhaus soll 5-10 hl groß werden. Das ist ordentlich.

                                              https://www.facebookcom/Nordstadtbrauerei/?pnref=story

 

Die Präsentation machte Lust auf Bier.

 

Zum Glück waren 16 Brauindianer ums Lagerfeuer versammelt und das PowWow konnte beginnen. Mit einem großen Knall stellte sich Ortwin vor. Der Kronkorken seines Schwarzweizen hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Zimmerdecke. Mächtig Dampf auf seinem „fiesen Weizen“ (O-Ton) mit 30% Röstmalz und Thymian. Erinnerte im Duft ein bissl an Pizza – nur leicht verbrannt 😉 Seine anderen Kreationen waren deutlich zahmer aber nicht weniger experimentierfreudig. Mit Hopfen (Tettnanger + Smaragd) aus dem eigenen Garten gab es zwei „Grünhopfen-Biere“ die richtig gut waren. Dazu gesellte sich noch eins mit Muskatnuss und ein DIPA das auch rund war. Schöner Einstieg.

 

René hatte seinen Hauptguss und Nachguss dabei. Für die „alle 14 Tage Dienstags inner Craft Bier Bar Truppe“ nix Neues aber für den einen oder anderen ein kleiner Schock. Der Hauptguss hatte einen Alkoholgehalt von 9,5 ‰ und war mit Vanille und Waldmeister veredelt. Eigentlich sollte der Trunk noch potenter werden aber die Hefe machte schlapp. Hier teilten sich die Geister in Bezug auf Bier oder nicht Bier, auf jeden Fall heftig.

Der Nachguss war dagegen eher ein Leichtgewicht. Mit 3,2 ‰ kam es sehr gut an und entwickelte durch das Stopfen mit Polaris, Citra und Simcoe schöne Aromen.

 

Ach Rainer, mit dir…….in seiner Tasche waren wieder mal etliche Variationen des flüssigen Goldes. Ein Saison mit Hüll Melon, ein Pale Ale das zwar sauer roch aber auf der Zunge ohne Fehler war und ein Hybrid aus Stout und einem hellen Ale. Darauf kam er nach einem „Abfüllunfall“ bei dem zwei unterschiedliche Fässer in ein gemeinsames gedrückt wurden. Das Resultat war lecker und darum wurde daraus ein Rezept. So geht das.

 

Der nächste Neuzugang war Gero. Auch er brachte mehrere Exemplare seiner Braukunst mit. Darunter ein Pale Ale „Yellow Chinook“, ein Bock „May be Bock“ und ein Smokey Brown Ale mit Namen „The Black Pearl“. Alle drei Flaschen hatten echt tolle Etiketten und der Inhalt war verdammt lecker. Das Brown Ale war mein Favorit, super soft im Mund und dann leichter Schinken im Abgang – passt.

 

Wolfgang hatte uns ein Münchner Dunkel mitgebracht das super trinkbar und sauber gebraut war. Ich mag den Stil. Gerade wenn es noch mehr Malz zu schmecken gibt wie beim Exemplar von Harri. Das war ne Malzbombe ohne süß zu sein – hmmmm.

Aus Münchner, Cara und Wienermalz holte er nur das Beste heraus und mit 6,3‰ hätte ich gern noch mehr probiert.

 

Yannick begeisterte auch wieder mit seinen Leckereien. Das „Green Tea“ hätte auch als Limo durchgehen können. 3,5 ‰, Orangenschale, Ingwer und Willamette Hopfen machten es zu einem extrem guten Durstlöscher. Sein Doppelbock hingegen braucht Zeit zum genießen. Eine feine Komposition von Röstaromen krabbelte langsam am Gaumen herunter und wurde von Jörg mit: „geht massiv ab“ kommentiert. Schön.

 

Ich selbst hab es endlich mal wieder geschafft Kostproben aus meiner Teufelsküche mitzubringen. Premiere in Sachen Gegendruckabfüllung. Danke an dieser Stelle an Kolja und Janina das meine Fässer bei euch eine temporäre Bleibe gefunden haben. Zum probieren gab es den „Way to Amarillo“ ein Weizen Pale Ale nur mit Amarillo gehopft, das „Saison d´Orange“ mit Orangenblütenhonig, Orangenschale und Pfefferkörnern, ein „Flanders Brown“ im Stile eines Flanders Red nur eben brauner, das „FuManShoo“ ein ordentlich herbes dafür schön trockenes IPA und den „Mexican Cake“ ein dickes Milkstout mit Kakaobohnen, Chillis und Vanille. Mir ham se geschmeckt 😉

 

In diesem Sinne, lasst euch die kalte Jahreszeit mit ein paar ordentlichen „Winter Warmern“ schmecken, braut fleißig weiter und ich hoffe wir sehen uns noch einmal in diesem Jahr.

 

Bis dahin mit hopfenharzigen Grüßen

Christian

Stammtisch 13.03.2016

Tach Freunde der Braukunst,

 

letzten Sonntag gab es das erste Treffen des 1. Hannoverschen Hobbybrauer Stammtisch in 2016.

Wir hatten dafür den wohlmöglich tollsten Ort in Hannover auserkoren um die neue Bierkultur zu zelebrieren – die Craft Bier Bar am Ballhof öffnete pünktlich um 11:00 Uhr die Türen. Und zwar nur für uns 😉

An dieser Stelle geht der Dank an Michael Solms der uns zu dieser frühen Stunde empfing und es ermöglichte sich fast wie zu Hause zu fühlen.

 

Insgesamt waren wir 14 Durstige. Darunter auch sieben!!! neue Gesichter.

 

So ging es dann auch mit ner kleinen Vorstellungsrunde los.

Harri aus Pollhagen brachte zu seinem ersten Stammtisch ein ordentliches Pils und ein Dunkles mit. Beide Biere kamen prima an und so ging es richtig gut los.

Nächster im Bunde war Rene mit einem tschechischen Lager das er mit Hüll Melon braute und dann mit Eldorado Hopfen nach der Gärung veredelte. Sehr interessant. Aus seinem Rucksack holte er dann noch ein Weizen Pale Ale hervor und zur Freude von Jörg, ein Kwas. Ein leichtes Erfrischungsgetränk aus Brot mit wenig Alkohol und im ostslawischen Raum seit eh und je sehr beliebt. In russischen Spezialläden findet man sogar hier fertige Mischungen zum selbst machen. Rene hat es allerdings eigen Interpretiert – aus Pumpernickel Brot mit Ingwer und Rosmarin. Wird nich mein Lieblingserfrischer aber ein Versuch war es wert 😉

Und da wir schon bei Bier aus Brot waren kam Rainers Broyhan als nächstes in die Gläser. Von ihm Broyhuhn genannt war es auch ein leichter Brottrunk den er nach dem Studium verstaubter Bücher in alter Lehrermanier zubereitete. An einem heißen Tag mit Sicherheit ein guter Durstlöscher. Eine andere Variante kochte er kurz mit Hopfen und Koriander die dann deutlich mehr an Bier erinnerte.

In einer alten Brauerei kochte auch Christoph seinen Sud. In Thüringen gibt es noch etliche Kommunenbrauhäuser in denen noch regelmäßig Bier gebraut wird. Während wir das Thüringer Schwarzbier verkosten durften hielt er einen kurzweiligen, bebilderten Vortrag über den Brautag bzw. das Brauwochenende. Respekt. Vom Holz hacken um den Kessel zu befeuern über die Vorbereitung des Holz-Maischebottichs und das Reinigen des Kühlschiffs lernt man jeden Handgriff der gebraucht wird ein Bier zu brauen. Das könnte ich mir mal gut als gemeinsame Aktion vorstellen. Aber das besprechen wir beim nächsten Treffen. Das Schwarzbier, das gar nicht so schwarz war, schmeckte lecker und ohne Fehler. Bemerkenswert wenn man bedenkt, dass die Würze nach dem Abkühlen unter den Brauern aufgeteilt wurde und jeder seinen Anteil über etliche (teils hunderte) Kilometer nach Hause transportieren musste bevor die Gärung starten konnte. Au man.

Einen weiteren Vortrag gab es von Dr. Fritz Küke. Er verwechselte den Stammtisch ein bissl mit einer Verkaufsveranstaltung für sein Produkt. Aber es gab dann doch den einen oder anderen der Interesse zeigte seine Gerätschaften mit dem Desinfektionsreiniger auf Clordioxidbasis zu säubern. Also Jörg würde sich glaube ärgern wenn´s bei Hans kein Sauerbier mehr gibt *grins*

Heute nicht hinter dem Tresen in der Craft Bier Bar sondern mit am Stammtisch saßen noch Tino, der ne ganze Kiste Maibock vom Ernst-August zur Verköstigung mitbrachte und Yannick Das Samba Pale Ale von ihm war nicht überfordernd und technisch einwandfrei aber ein wenig mehr Hopfencharakter hätte ihm gut gestanden. Sein Pumpkin Ale mit den passenden Gewürzen war aber eine runde Sache.

Die beiden letzten Neuen hatten leider kein Selbstgebrautes dabei aber wir ließen die Entschuldigung zu 😉

Für das nächste Treffen wird Ingo einen britischen Bierstil, seine Leidenschaft, mit im Gepäck haben und Lutz dann hoffentlich alle seine Pläne in die Tat umgesetzt haben. Ich hoffe, du hast ein paar Anregungen zur Dimensionierung deiner Brauanlage mitgenommen und legst bald los. Die kreativen Voraussetzungen als ein in Belgien verwurzelter hast du ja. Man darf gespannt sein.

Lamasan Dietmar hatte endlich wieder sein richtig geiles Saison mit dabei. In händischer Kleinstarbeit hobelte er dafür die Schale von selbstbestäubten, sizilianischen Orangen ab die dann anschließend mit Honig und Pfefferkörnern im Sud landeten. Ein Traum. Wirklich. Das Polaris Single Hop war auch angenehm aber ging dagegen unter.

Im Buch von Oliver Wesseloh hatte Jörg ein Rezept für das SHIPA (Single Hop IPA) mit Vic Secret Hopfen gefunden und nachgebraut. Im Gegensatz zum Buch, dem die Lebensgeschichte des Autors fehlte (so Jörg), war das Bier klasse. Mit ordentlich Dampf, einem Hopfen in der Nase und auf der Zunge der sich sehen lassen kann war es ein Bier nach meinem Geschmack.

Ich selbst hatte schon ein paar Tage vorher ein Fässchen Bier im Keller der Bar gebunkert. Der zweite Sud auf meiner neuen Anlage sollte eine Wiederholung eines leckeren Milkstouts werden. Da ich die brenzligen Röstaromen dezenter halten wollte machte ich einen Kaltauszug aus den dunklen Malzen der dann später mit zum Kochen dazu gegeben wurde. Leider war es nach der Gärung zu dezent. Mist – was jetzt. Ich habe dann mit einer Mischung dunkler Malze eine kleine Maische bei 60°C für 30 Minuten gemacht und kurz gekocht. Um das richtige Verhältnis heraus zu finden gab es ein kleines Tasting. Das war dann auch mein erstes Blending 😉

Mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Kaffeenoten die an Espresso erinnerten und die leichte Süße vom Milchzucker.

Nen schönes Frühstücksbier also 😉

 

Als sich dann der Stammtisch ein wenig ausdünnte gab es an der Bar noch ein paar Referenzbiere zum Ausklingen und die Rufe nach einem regelmäßigeren Stammtisch wurden laut. Wie wäre es damit sich Dienstags alle 14 Tage, so ab 18:00 Uhr, in der Craft Bier Bar zu treffen? Ich werde mit Michael abklären ob dann auch unsere eigenen Sachen mit auf den Tisch dürfen. So wie ich das sehe weckt das beim „normalen“ Gast das Interesse und wir könnten dadurch unsere Aufgabe die neue Bierkultur voran zu treiben, leben.

Ist aber vielleicht auch nur meine romantische Vorstellung einer besseren Welt 😉

 

In diesem Sinne

Gut Sud

Christian

Stammtisch 20.12.2015

Moin Hopfenköche,

 

das Jahr ist fast um und der Bericht dann auch das Letzte was ihr von mir in 2015 hört.

 

Zum letzten Stammtisch am 4. Advent brannten einige Kerzen…eigentlich gab es ein richtiges Feuerwerk an verschiedenen Bieren und anderen Köstlichkeiten.

Als Herberge diente uns Rainers gemütlicher Bierkeller. Mit Zapfhähnen, Tresen, Popcornmaschine und sonst auch alles was Mann so braucht 😉

 

Den Anfang machte ein frisches Stout von Rainer. Mit Stickstoff gezapft gab es keinen Skandal sondern ein schön anzusehendes aufsteigen und absetzen des beigen Schaumes. Super. Wie in Irland 😉

 

Da Weihnachten vor der Tür steht gab es auch ein paar passende Biere zu kosten.

 

Jörg hatte eins mit Kardamom, Sternanis, Zimt und Piment im Gepäck auf Basis eines Schneider Aventinus mit 7,1%. Thomas brachte mit seinem Ungsch´s Christmas Beer ein leckeres, leichteres Exemplar mit. 6,4% brachte der Trunk mit Honig, Zimt und Vanille auf die Waage. An beiden Elixieren würde auch Knecht Ruprecht seine helle Freude und eine nette Begleitung zum Feierabend vorm Kamin haben.

 

Hätte er das andere Bier von Thomas in vollen Zügen genossen, dann blieben wahrscheinlich so einige Geschenke auf der Strecke. Mit seinen 13,5% hatte es der Old Üngsch Barley Wine faustdick hinter den Ohren. Eine Flut an Malzaromen und schöner Süße. Lecker – aber gefährlich.

 

Torsten hatte seinen aktuellen Weizen Bock mit am Tisch. Eher ein Böckchen (5,8%) aber schön trinkbar. Auch zwei Liter sind kein Problem 😉 Beim Aufräumen im Martfelder Bierlager hat er noch einen edlen Tropfen entdeckt und die richtige Entscheidung gefällt ihn mit uns zu teilen. Der Winter-Eisbock aus dem Jahre 2013 mit über 12% war eine wahre Gaumenfreude. Fehlgeschmack? Fehlanzeige! Die lange Zeit hat ihn nur besser werden lassen. Da waren wir uns alle einig. Nach so potenten Bieren brauchte es erstmal eine Stärkung.

 

Rainers Frau hat uns einen riesigen Kessel Chili con Carne gezaubert und als Dessert gab es ne ordentliche Käseplatte. Ein Traum. Vielen Dank.

 

Ullrich versuchte sich an einem dänischen Bock. Leider ging einiges schief aber das regte erneut eine schöne Diskussion über Fehler und deren Ursachenbekämpfung an. Beim nächsten Sud läuft´s besser.

 

Meine beiden Belgier machte ich vorsichtshalber im Freien auf. Das Dattel Dubbel und das normale Dubbel sind leider stark überkarbonisiert doch geschmacklich noch ok nach zwei Jahren. Nicht meine Lieblingstropfen aber auf jeden Fall noch ein paar Versuche wert.

 

Nachdem die letzten Schlucke der Weihnachtsbiere mit glühenden Edelstahlstacheln veredelt wurden packte Rainer seine Restekisten aus.

Vom Whisky Doppelbock über ein Mango Pale Ale, ein Double Stout und einem C-Hopfenmix Ale wieder zurück ins Bockige mit einem Weizen Mai Bock.

Au man – wir hätten noch lange auf so hohem Niveau weitermachen können. Diese pensionierten Chemielehrer 😉 Hammer.

 

Ein Thema blieb mir noch länger im Kopf. Die Frage ob Bier Vegan sei?

Also mir persönlich auch völlig Wurscht, hatte Rainer den passenden Spruch dazu: „Alle veganen Gerichte schmecken gut, wenn man Speck rein tut.“

 

In diesem Sinne wünsche ich euch Allen ne schöne Weihnachtszeit und einen super Start ins neue Jahr.

Auf das kein Sud sauer wird, oder doch…;) aber vor Allem der Spaß bleibt und neue Herausforderungen auf uns warten.

 

sláinte

Christian

Stammtisch 01.11.2015

Moin Bierbrauer!

 

Ich hoffe, ihr seid alle gut nach Hause gekommen nach dem schönen Stammtisch letzten Sonntag.

Erstmal ein Dank an das Brauhaus Team für die Bewirtung und das aushalten.

Eine Fülle unterschiedlicher Biere sorgte auf jeden Fall dafür, dass keiner durstig aufbrechen musste 😉

Die genaue Anzahl Stammesbrüder bekomme ich nicht mehr zusammen aber wir mussten gleich am Anfang von der Kuschelecke auf die lange „Schlachtbank“ umziehen weil es doch zu eng wurde.

Noch enger wurde es als Friedhelm, bei seinem ersten Stammtisch, ein 10 Liter Fass Helles aus seiner Tasche zog und auf den Tisch stellte. Jetzt war auch klar warum er so erschöpft das Brauhaus erreichte. Mit CO2 Armatur und Zapfhahn kommt da einiges auf die Waage. Sein Bier kam sehr gut an und das Fässchen wurde geleert. So war sein Rückweg doch ein wenig leichter.

Lamasan brachte auch Keg´s mit. Gleich drei Stück an der Zahl. In zweien war eigentlich das gleiche Bier, ein Cascade Single Hop IPA. Da er aber die Gesamtausschlagmenge in verschiedene Gärbehälter aufteilt entstanden doch sehr unterschiedliche Endprodukte. Das erste war eher dumpf im Geschmack und der Cascade kam wenig zur Geltung. Beim zweiten war ein deutlicher Fehlgeruch und Fehlgeschmack spürbar. Aber dafür ist ja auch unser Stammtisch da. Und so wurde heftig über die Ursachen diskutiert und gerätselt. Sein drittes Bier konnte sich allerdings sehen lassen. Vielleicht nicht wirklich ein Stout sondern eher ein Brown Ale aber das Smocky Schoky mit Schoko und Rauchmalz war lecker.

Thomas hatte ein Pale Ale dabei welches mit Simcoe, Citra und Cascade gekocht wurde und zum dryhopping verwendete er Citra und Cascade. Hmmm, das war gut. Sehr ausgewogen und die Hopfen kamen schön zur Geltung.

Markus war zwar nicht selbst dabei aber Carsten hatte eine Flasche von Boglers Herbst Bock im Gepäck. Schön süffig und kraftvoll dazu. Schade, war nur nen Liter.

Abseits der ausgetretenen „RHG“ Wege fand Torsten einen tausendjährigen Schatz in Form eines ebenso alten Rezeptes. Ein schottisches Braggot. Ein ursprünglich ohne Hopfen gebrauter Stil wurde von ihm mit einer kleinen Prise versehen der das Salz in der Suppe war. Die Zugabe von Honig und selbstgesuchten Heideblüten machten es zu einem richtig guten Bier. Vielleicht ein neuer Dauerbrenner in der Martfelder Brauerei? Kunden kann man ja ein bissl erziehen 😉

Auf der sauren Seite der Bierwelt gab es auch noch etwas zum Probieren.

Jörg hatte das saure Weizen von Hans mit Agavendicksaft und Rosmarin veredelt. Sehr gut gelungen und der Rosmarin entfaltete ein super Aroma. Ein Name wurde auch schnell gefunden: „Hans+Rosi“.

Johannes hatte eine große Kanne rotblondes „Sauerbier“ dabei. Zum Brauen verwendete er VE-Wasser, d.h. vollentsalztes Wasser und eine ziemlich geringe Menge Sauermalz. Die Mischung erklärt dann auch wohlmöglich die doch recht ordentliche Säure? Auf jeden Fall war es ein gelungenes Beispiel für ein saures ohne Lacto &co.

Ich selbst hatte die wirklich allerletzten Flaschen DoppelPils dabei und leider nur noch je eine kleine Flasche Mosaik-Simcoe Pale Ale und Milkstout. Schade , nix mehr da.

Umso schöner, dass meine Brauanlage nun endlich auf das erste Futter wartet. Nach zwei Wochen Urlaub wird gebraut. Nen ordentliches IPA, so wie sich das gehört 😉

 

Ach ja, fast vergessen. Nach dem Brauhaus ging es noch mit ein paar Nimmersatte in die Craft Beer Bar. Michael Solms hat uns gut bewirtet und signalisierte Interesse mal einen Stammtisch bei ihm zu machen. Das dann aber erst Anfang 2016.

 

Wie sieht es eigentlich mit einem Weihnachtstreffen aus? Lust? Durst?

Vielleicht bei Rainer im Keller.

Die Doodle Umfrage hatte ja gut funktioniert. Ihr hört von mir.

 

Gut Sud

Christian

Stammtisch 29.08.2015

Moin Pizzabäcker 😉

 

Letzten Samstag trafen wir uns mal wieder bei Hans in Dollbergen zum lecker Pizza machen und um ein paar Bier zu verkosten.

Erst einmal vielen Dank an Hans der alles geplant und ermöglicht hat. Aber auch seinen beiden fleißigen, weiblichen Helfern und den beiden Taxifahrern (Hans Sohn und Markus) herzlichen Dank.

Der Steinofen wurde schon gegen Neun befeuert und pünktlich als die Arbeitstemperatur erreicht war trafen sich insgesamt acht Hobbybrauer (Markus musste leider gleich wieder los) bei Hans auf der Terrasse ein.

Am Hahn war ein schön kühles Ratskeller und Hans hatte extra ein super erfrischendes Saures für diejenigen bereitgestellt die sich trauten. Ich fand es echt gut aber ab und an ein kleines Glas reichten mir. Anders bei Jörg, der genoss das strohgelbe, leicht Trübe aus großen Weizengläsern 😉 Prost.

Unsere Pizzen und das Wetter waren der Hammer. Letzteres verdrängte uns dann nach dem Essen in den schattenreichen, kühleren Garten. Das war übrigens der beste Einfall des Tages, ob das wohl an dem Sauren aus riesen Gläsern lag?

Michael hatte seine Kreation eines Wit dabei. Ganz ohne Gewürze war es doch sehr vielschichtig in der Nase und hinterließ ein angenehm, trockenes Gefühl im Mund.

Der Saphir brachte schöne, fruchtige Noten mit. Lecker.

Und „Herbe Derbe“ ging es weiter. Das IPA von Markus hat uns Lust auf mehr gemacht. Die beiden Literflaschen waren sehr schnell weggelutscht und die Hopfenspeicher im Körper wurden wieder aufgefüllt. Fruchtig, nicht zu sehr bitter und mit guter „Mehrtrinkstärke“ können sich seine Kunden freuen – wir uns auch.

Für eine kleine Abkühlung sorgte der Pool auf dem Nachbargrundstück bevor es mit gekauften Referenzbieren aus meinem Keller weiter ging.

Während der Zuckerkuchen im Ofen fast fertig war gab es zwei IPA´s die ohne Hopfen gebraut wurden. Im Battle zwischen Brew Dog und Flying Dog durften nur Kräuter, Sträucher, Rinden usw. verwendet werden. Interessant. Beide unterschiedlich doch wiederum auch ähnlich. Von Dogfish Head gab es das Midas Touch. Ein Bier-Wein-Met Gemisch nach einem 2700 Jahre alten Rezept. Es wurde aus Grabbeilagen des König Midas (vorausgesetzt es war sein Grab 😉 rekonstruiert. Ziemlich süß mit ordentlich Alkohol.

Zwischendurch gab es frischen Zuckerkuchen mit Nüssen und Zimt. Hmmm…

Dann ging es weiter mit Bieren bei denen nicht die gute alte Saccharomyces für die Hauptgärung verantwortlich war.

To Øl mit Yeastus Christus, einem Farmhouse IPA mit viel Hopfen und Milchsäure Bakterien. Hätte gedacht es wäre saurer.

Von Russian River gab es dann ein Sanctification. Nach dem der Naturkorken mit einem Fllllopppp aus der Flasche sprang und jeder einen Schluck probierte, war deutlich zu sehen wem das Golden Ale schmeckte. Das mit 100% Brettanomyces vergorene Bier war schon deutlich auf der sauren Seite. Sehr komplex die Sache und auf jeden Fall polarisierend.

Den Abschluss machte eine kleine Flasche Duchesse De Bourgogne der belgischen Brauerei Verhaeghe. Die stand schon etliche Jahre im Keller und machte eine Metamorphose von Essigähnlich zu naja – fassgelagertem West-Flemish red brown Ale durch. Ein süßsaures Geschmackserlebnis das man mit jungen Exemplaren nicht hat.

 

Alles im Allem war es ein schöner Stammtisch unter freiem Himmel mit herrlichem Essen und besonderen Bieren.

 

Ich freue mich schon auf das nächste Treffen. So wie es bis jetzt aussieht werden wir uns Ende Oktober bei Rainer im Keller wiedersehen.

Bis dahin wünsch ich euch allen ne angenehme Zeit und das eure Biere nicht sauer werden – oder eben doch 😉

 

Kein Sud soll besser sein…

Christian